Badische Bråtwurschtmusig von Otto Schnekenburger Die Bråtwurschtmusig macht Volksmusik. Und in einer Zeit, in der schlagerhafter Pop als Volksmusik bezeichnet wird, ist das, was die Bråtwurschtmusig macht, im herkömmlichen, authentischen und wohltuenden Sinne wirklich Volksmusik. Tänze, die Ländler, Zwiefacher oder Rheinländer heißen, gehören wie Walzer, Mazurka oder Polka zum Repertoire. Die Stücke der Bråtwurschtmusig stammen aus dem Schwarzwald, aber auch aus Bayern, Österreich oder anderen Ländern, viele von ihnen aus dem 19. Jahrhundert. Einige der Stücke sind selbstgeschrieben. Im Mittelpunkt des Ensembles stehen die Streicher: Geigen, Bratsche, Kontrabass. Dazu kommen Steirische Harmonika, Harfe und bisweilen Tuba. Eine Besonderheit der Bråtwurschtmusig ist, dass die Größe des Ensembles zwischen fünf und zehn Musikanten variiert. Seit mehr als 10 Jahren gibt es die Gruppe mittlerweile, der erste größere Auftritt datiert vom Rudolstadt-Festival 2010. Zeit, mal eine CD zu veröffentlichen, dachten sie sich. Zumal mit Paula und Jakob Rotter die erste Nachwuchs-Generation der Bråtwurschtmusikanten mittlerweile erwachsen ist. Den Fluss der Zeit einmal anhalten, ein aktuelles Klangbild dokumentieren, möchte die Gruppe mit der Aufnahme ihrer „Musig“. Und woher kommt der mitunter kontrovers diskutierte Name? Gerade in der „Tofu-Hochburg“ Freiburg mag er befremdlich klingen. Die Musikanten möchten ihn dennoch beibehalten, auch weil er „für Stimmung statt Perfektion“ steht. In früheren Zeiten sollen auf der Baar und anderswo Musikanten immer dann gerne aufgetaucht sein, wenn eine Schlachtung anstand und sie auf ein kulinarisches Honorar hoffen konnten. Zum Beispiel darauf, eine Bratwurst abzubekommen. ***
Zu unseren Stücken
von Ines Barth
Das Repertoire auf dieser CD umfasst überlieferte Stücke aus der Handschrift von Johannes Böcherer (1885): Paul erhielt unter anderem
die Mazurka